zur Tourismusdiskussion


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Dirk am 23. August 2001 12:48:12:

Als Antwort auf: Re: Zur Tourismus-Diskussion geschrieben von Beatrice am 23. August 2001 10:07:15:

Hallo Beatrice,

Deine "persönliche Traumvorstellung für Boa Vista" findet meine volle Unterstützung ... nur, wie ich Barbara schon schrieb, obwohl ich mir viele Gedanken mache, weiß ich ebenfalls nicht, wie man etwas dieser Art anpacken soll.

Wenn ich z.B. meinen Job betrachte, dann ergibt sich da eine ähnliche Situation. Bin in der Betriebsleitung einer Chlorfabrik beschäftigt und trage somit Teilverantwortung für den Ablauf der Chlorproduktion ... die bekanntermaßen und nicht unbegründet nicht das beste Image hat. Folge war und ist, daß die Grenzwerte für Schadstoffemission von entsprechenden Behörden regelmäßig härter sprich niedriger angesetzt werden ... und man (sprich, das Unternehmen) versucht dann, diese Grenzwerte einzuhalten ... aber vielleicht ist noch mehr möglich ... nicht vielleicht ... es ist mehr möglich. Aber das kostet Geld ... und bringt keinen "Nutzen", da man ja die vorgegebenen Grenzwerte einhält.

D.h., man würde Geld investieren ... um sein Gewissen zu beruhigen ( drücken wir es mal so aus!) und dazu ist keine verantwortliche Geschäftsleitung bereit.

Zurück zu Boa Vista. Ein (wahrscheinlich) europäischer Investor wird sicherlich nicht mit dem Ziel auf Cabo Verde "landen", der einheimschen Bevölkerung Arbeitsplätze zu verschaffen, die Infrastruktur oder die Strom- und Wasserversorgung zu verbessern oder eine Art Abfall-/Abwasserwirtschaft aufzubauen. Er wird das nötigste "installieren", das, was er selber braucht, um Geld zu verdienen und das, was man ihm als "Vorgabe" aufdiktiert. Mehr nicht ... oder er wäre ein schlechter Geschäftsmann ... zwar mit Verständnis für Land, Natur etc., aber eben ein schlechter Geschäftsmann.

Somit muß ein großer Teil aus Richtung der Landesregierung kommen ... was natürlich auch wieder eine Zwickmühle bedeutet, da man vielleicht eine Investition von 15 Mio. gefährdet ... kein Pappenstiel.

Somit ist, so glaube ich, der erste entsprechende Appell an die zuständige Behörde/Regierung zu richten. Und das muß eigentlich federführend aus der Bevölkerung kommen, denn diese muß hinter diesen Forderungen stehen, da es ja um ihr Land, um ihr zukünftiges Leben geht. Ob und wie wir da eine Art "Aufklärungsarbeit" (blödes Wort!) leisten können oder zumindest unterstützend eingreifen können ... keine Ahnung.
Natürlich sollte man versuchen, auch die Investoren zu sensibilisieren ... vielleicht entwickeln auch die ein Gewissen ...

Wer dabei sicherlich nicht vergessen werden darf, sind die Touristen. Auch hier bedarf es mehr Aufklärung und ebenfalls eine Sensibilisierung auf mögliche bevorstehende Probleme für Land und Leute. Denn fast jeder weiß, daß immer noch viele Touris ein in jeder Hinsicht unmögliches Verhalten an den Tag legen.

Gerne, und da bin ich sicher nicht alleine, würde ich mich dafür einsetzen ... am liebsten vorort ... aber, da ich bis dato nicht in dieser "Branche" tätig war, fehlt mir gänzlich die Erfahrung und auch die Ideen, wie man so etwas in die Tat umsetzt.

Somit bleibt für jemanden wie mich nur der Kontakt zu Menschen, die

a) Ahnung bzw. Erfahrung mit der Art solcher Problemstellungen haben, und/oder

b) vorort die Lage beurteilen können.

Ich hoffe, daß es uns möglich sein wird, irgendwie und irgendwas zu bewegen ... auch wenn es seine Zeit brauchen wird.

Gruß

Dirk





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