Die Rolle der Lobby und Medienpräsenz
Geschrieben von Felix Schweizer am 15. September 2001 02:34:05:
Lieber Alfred,
ich richte mich an dich, weil du der einzige in dieser Runde bist, den ich persönlich kenne.
In verschiedenen Foren, die in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schiessen, habe ich in diesen Tagen die Reaktionen auf den letzen Terroranschlag verfolgt. Etwas fällt mir auf:
Weshalb erhält ausgerechnet die USA soviel Anteilnahme.
Ich gebe zu ... auch ich habe geweint, als ich diese eindrücklichen Bilder sah. Wir sahen sie immer wieder .. aus allen Blickwinkeln .. Es gab nur noch ein Thema .. Die ganze Welt .. so schien es .. hielt den Atem an.
Ich gebe zu. Ich habe auch weinen müssen, als ich in Vietnam Dokumente über die Auswirkungen der amerikanischen Kriegsführung mitansehen musste.
Versteht mich richtig ... kein Wort der Entschuldigung für solche Taten. Was mich betroffen macht ist die ungerechte Gewichtung. Die vielen unschuldig Betroffenen haben im Gegensatz zu den Amerikanern keine Lobby, keine Medienpräsenz, um ihr Leid in die Welt zu schreien. Hätten sie sie, würden wir keine ruhige Minute mehr haben ... oder wir wären noch abgestumpfter als heute.
Als Zyniker könnte man noch anfügen:
Die hohe Zerebralisation (Gehirnentwicklung) des Homo sapiens liess uns zu einem Parasiten auf diesem schönen Planeten werden!
Also Mut zum Anderst-Sein.