Über WALE..... etwas mehr wissen


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von LuigiFogo am 28. September 2001 20:30:51:

Boa Tarde bei 32 Grad.....
eine Reportage in GEO über WALE..... EIN VON 9 Beiträge....

 
GEO MAGAZIN - Nr.4/ März 2000

"whaling" durch "Whale-watching" verhindern 


"Auch für Japan sind die Wale zum Symbol geworden", ist sich Ralf Sonntag, Wal-Experte von Greenpeace Deutschland, sicher. "Seinen Vertretern passt die generelle Linie der Schutz-Kampagne nicht: dass Natur mehr ist als bloß eine auszubeutende Ressource. Japan will den Walfang erneut in großem Stil aufziehen, ist sehr aktiv, Russland wieder zur Jagd zu ermuntern, außerdem eine Reihe kleiner pazifischer und karibischer Inselstaaten und sogar nordamerikanische Indianerstämme. Zur Not sollen die sich ihrer alten Waljäger-Tradition erinnern, sollen wieder Grau- oder Buckelwale harpunieren, obwohl niemand mehr das Fleisch essen will und manche mit dem Whale-watching-Tourismus inzwischen glücklicher sind, weil sie damit mehr verdienen können."

Der Spekulation über gegenseitige Abstimmungshilfe sind kaum Grenzen gesetzt: Was sollte Kuba gegen den Walfang einzuwenden haben, wenn es seine Karrettschildkröten wieder an Japan verkaufen darf? Wer wollte es den Ländern mit Elefanten übel nehmen, dass ihnen die Zukunft der Wale weniger am Herzen liegt als der Gewinn aus dem Elfenbeinhandel im Portemonnaie?

Roland Melisch vom WWF befürchtet nach einem Erfolg Norwegens und Japans vermehrten "Piratenwalfang" und Schmuggel. Und ein Land wie Island, das der Walfangkommission nicht angehört, sich deshalb nicht an das Moratorium halten muss, könnte danach sogar legal mit Fleisch der von Anhang I auf II hinabgestuften Grau- und Zwergwal-Bestände Handel treiben.

Kurz vor Jahreswechsel und gerade rechtzeitig, um an der Konferenz im April stimmberechtigt teilnehmen zu können, wurde Island CITES-Mitglied. Ein gewisses Harpunen-Gerassel ist im isländischen Parlament nicht mehr zu überhören, seit im Althing beschlossen wurde, die Waljagd nach einer Dekade der Enthaltsamkeit wieder aufzunehmen. Die Regierung reichte bei der CITES-Organisation sofort Vorbehalte gegen die Einstufung von 14 Cetaceen-Arten ein, vom Kleinen Tümmler bis zum Finnwal - und sogar gegen den absoluten Schutzstatus des Blauwals.

Dieses bis zu 30 Meter lange und 200 Tonnen schwere Tier, das größte, das je den Planeten Erde bewohnte, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Island - allerdings nicht als Fleischlieferant, sondern als Touristenattraktion. 34000 Besucher unternahmen im vergangenen Jahr eine Walbeobachtungs-Tour, um einen Blick auf den fast zehn Meter hohen Blas und den langen, blaumetallisch melierten Rücken mit der kleinen Finne zu werfen.

Etwa 15000 dieser fürwahr majestätischen Wesen zogen einst durch den Nordatlantik. Seit fast 40 Jahren sind Blauwale geschützt; ihre Population hat sich in den Gewässern rund um Island aber erst wieder auf 1000 bis 2000 Exemplare erholt. Ihretwegen formiert sich auf der Insel jetzt Widerstand gegen die Jagdgelüste. Island könnte zum Musterbeispiel dafür werden, dass "whaling" durch "Whale-watching" zu verhindern ist.

Aber vielleicht kommt ja demnächst alles noch ganz anders. In Japan wurden Ende 1999 erstmals Regale mit Walfleisch leergeräumt. Es wurde entsorgt.
Denn in den Körpern langlebiger Raubtiere am Ende der Nahrungskette - was alle Wale sind, so friedlich sie scheinen - sammeln sich Schadstoffe in hohen Konzentrationen an. In Europa weiß man schon lange, dass jeder angeschwemmte Kadaver eines Wals als Sondermüll beseitigt werden muss. Jetzt fanden japanische Toxikologen in Walfleischproben gefährlich hohe Dosen von PCB und DDT, Dioxin und Quecksilber.
Könnte sein, dass dies den Gourmets den Appetit verschlägt.







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