Kapverdianerin braucht Hilfe


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Pitt Reitmaier am 22. Dezember 2001 13:44:42:

Bildunterschrift:
Mit Grips und der Hilfe von Freunden kommt man weiter!


Nachdem die Diskussion wieder mal Gefahr läuft, in einer moralischen Ecke zu verstauben ohne an praktischem Wert zu gewinnen, möchte ich vorschlagen:

1 ein fachärztliches Gutachten in Kap Verde zu erstellen, welches
1a eine Diagnose stellt und die Indikation zur Operation belegt
1b die Wahrscheinlichkeit der durch die Operation in Aussicht gestellte Heilung beziffert
1c die Wahrscheinlichkeit der bei einer eventuell in CV möglichen aber eingeschränkten Behandlung zu befürchtenden weiteren Entwicklung des Krankheitsgeschehens beziffert
1d den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin berücksichtigt
1e belegt, daß die angezeigte Therapie in CV nicht möglich ist
1f die Durchführbarkeit eventuell angezeigter Nachbehandlung in CV belegt
1g Auskunft gibt, inwieweit Nachuntersuchungen oder Nachsorge im Ausland weiterhin benötigt werden

2 eine Erklärung der Patientin einzuholen, aus der hervorgeht,
2a daß sie über die unter 1 genannten Informationen verfügt und diese versteht
2b daß es ihr Wille ist, sich dieser Behandlung zu unterziehen einschließlich Operation, Narkose und ggf. notwendiger Transfusionsbehandlung
2c daß Versicherungsansprüche über Mitversicherung von Familienangehörigen ausgeschlossen sind (INPS?)
2d welchen Anteil der Heilkosten einschließlich Reisekosten sie und ihre Familie aufzubringen bereit ist

3 einen Antrag bei der Junta Médica in Praia zu stellen auf Behandlung im Rahmen der im „lei de base" verbrieften Rechts jeden kapverdianischen Staatsbürgers auf medizinische Behandlung. Dieses Recht umfaßt ausdrücklich die Quartärversorgung im Ausland falls eine erfolgversprechende Behandlung im Lande nicht möglich ist. Zur Zeit werden etwa 200 Patienten jählich in Portugal behandelt, wobei die Reisekosten, ambulante Heilkosten und Nebenkosten vom Staat Kap Verde getragen werden. Portugal übernimmt im Rahmen des Abkommens mit den PALOP die Kosten stationärer Behandlung! Für diesen Antrag ist eine Auskunft über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie einzuholen (atestado de pobreza oder ähnliches von Promoção Social).

4 im Falle belegt exzellenter Heilungsaussichten durch eine nicht durch 1-3 abzusichernde Behandlung eine Spendenaktion ins Leben zu rufen, wobei
4a die Familie die Obergrenze ihrer Belastbarkeit benennt und die Verfügbarkeit dieses Betrags nachweist
4b mit einer der Überwachung von Spendengeldern unterliegenden, rechtlich anerkannten Hilfsorganisation vereinbart, daß diese die Spenden entgegennimmt, verwaltet, die Heilbehandlung bezahlt und vorher bekanntgibt, was mit eventuell überbezahlten Beträgen geschehen wird.

Man wird verstehen, daß ich hier keine Organisation nenne sondern um Rücksprache durch die betroffene Familie - beziehungsweise durch den in Kap Verde behandelnden Kollegen - bitte.

Gleichzeitig mit 4 muß die Frage des Visums geklärt werden. Dies ist nur für Portugal, wenn über Promoção Social angefordert, vergleichsweise einfach. Für andere Länder, auf für die Bundesrepublik, ist das Verfahren schwieriger.

Aus der Tatsache, daß jährlich 200 ihren Weg nach Lissabon finden und auch einzelne, dann allerdings hochkomplizierte Behandlungen in Deutschland durchgeführt werden konnten, mag man ersehen, daß man sich vom notwendigen Aufwand nicht abschrecken lassen soll.

Aus meiner persönlichen Erfahrung sowohl im sozialen Dienst der Botschaft Kap Verde in Lissabon, welche diese Patienten betreut, als auch in den medizinischen Diensten möchte ich ausdrücklich unterstreichen, daß eine Behandlung dort nicht schlechter sondern eher besser ist als an einer deutschen Universitätsklinik, nicht weil die Verfahren oder die Ärzte anders wären, sondern weil die administrativen Gleise bereits verlegt sind und die Patientin ganz anders mitarbeiten kann in einem ihr nicht zu fremden kulturellen und Sprachumfeld.

Viel Erfolg!

Pitt Reitmaier





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