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[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Stefan Gottwald am 28. Februar 2002 23:20:34:

Folgender Artikel wurde vom LKA Saarbrücken an die Presse gegeben. Es schildert ein wenig über die diplomatischen Beziehungen zwischen Kap Verde und Deutschland:

Fahndungsbeamte des LKA Saarbrücken haben seit mehr als einem Jahr die Fahndung nach einem ehemals in Homburg wohnhaften Ehepaar betrieben.
Zugrunde lag zunächst ein Haftbefehl der StA Saarbrücken, wonach gemeinschaftlich begangener Betrug in annähernd 90 Fällen (überwiegend Warenbestellbetrug) vorgeworfen wurde.
Frühzeitig wurde die Erkenntnis gewonnen, dass das Ehepaar auch auf anderem Gebiet betrügerisch tätig war - im Internet. Im Laufe der vergangenen Monate wurden in Deutschland nahezu 110 Fälle des Internetbetruges bekannt. So wurden in Internetauktionshäusern Luxusreisen zu
Niedrigpreisen zum Ersteigern angeboten. Die ersteigerte Reise konnte von den gutgläubigen Käufern nie angetreten werden. Durch gleichgelagerte Betrugstaten soll das Ehepaar auch annähernd 100 schwedische Staatsbürger geschädigt haben, Anfragen schwedischer Justizbehörden an die deutsche
Justiz liegen bereits vor. Erkenntnissen der mit der Sachbearbeitung vertrauten Kriminalbeamten, die in vielen Bundesländern aktiv werden mussten, zufolge, soll die Dunkelziffer der Anzahl der Geschädigten mehr als das Doppelte betragen. Im Saarland selbst ist bisher kein Fall des Internetbetrugs, der dem Ehepaar zugerechnet worden kann, bekannt. Die Gesamtschadenssumme dürfte mehr als 1,5 Mio Euro betragen.
Auf Initiative der Fahnder des LKA Saarbrücken wurden die
Fahndungsmaßnahmen mit Erfolg intensiviert. Über Fuertoventure und Teneriffa endetet die Flucht schließlich auf den kapverdischen Inseln. Diese westafrikanische Inselgruppe (7 kleinere Inseln mit ca. 450.000 Einwohnern)
sollte wohl als geeignete Versteckmöglichkeit dienen. Die Tatsache, dass es zwischen der Republik Kap Verde und Deutschland bisher noch nie zur Zusammenarbeit in strafrechtlichen Angelegenheiten kam erschwerte das nun
folgende Vorgehen der Polizei- und Justizbehörden. Langwierige Verhandlungen mit der Regierung der Kap Verde über das BKA, das Auswärtige Amt Berlin und der kapverdischen Botschaft in Berlin führten schließlich zur Festnahme des Ehepaares Anfang Dezember 2001. Das sich nun
anschließende Auslieferungsverfahren gestattete sich ebenso schwierig. Es konnte letztlich am 15.02.02 abgewickelt werden. Fahndern des LKA Saarbrücken wurde das Ehepaar auf Kap Verde überstellt und muss sich nach Auslieferung nun vor der deutschen Justiz verantworten.





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