Es geht um Öl


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Stefan am 17. Juli 2003 00:17:13:

Als Antwort auf: Re: Putsch in São Tomé e Príncipe geschrieben von alfred am 16. Juli 2003 18:33:13:

Es geht um Öl

Die Demokratische Republik Sao Tomé e Principe ist ein kleiner Inselstaat im Golf von Guinea und liegt im Atlantik vor der westafrikanischen Küste. Der Inselstaat besteht aus den Hauptinseln Sao Tomé und der 136 km nördlich gelegenen Nebeninsel Principe.

Auf den Inseln leben ca. 130.000 Einwohner afrikanischen, kreolischen und europäischen Ursprungs. Sao Tomé und Principe war seit dem 15. Jahrhundert eine Kolonie Portugals und wurde erst im Jahr 1975 unabhängig. Seitdem wurde das Land bis zu Beginn der 1990er Jahre von Kommunisten regiert. In diese Zeit fällt der wirtschaftliche und infrastrukturelle Niedergang der Insel. 1992 enschied sich die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für die Einführung eines demokratischen Mehrparteiensystems mit marktwirtschaftlicher Ausprägung.

Die Wirtschaft: Geprägt von Monokulturen

Wirtschaftlich war das Land über Jahrhunderte von der Plantagenwirtschaft der portugiesischen Kolonialherren geprägt. Auf den Großplantagen arbeiteten Sklaven und machten die Inseln Anfang des 20. Jahrhunderts zum größten Kakaoproduzenten der Welt. 90 Prozent der Exporterlöse werden noch heute durch Kakao-Monokulturen erwirtschaftet. Daneben werden Kopra, Palmkerne und Kaffee ausgeführt.

70 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs müssen importiert werden. Erst das koloniale Plantagensystem, dann die kommunistische Misswirtschaft - heute ist Sao Tomé und Principe demokratisiert, aber weiterhin arm.

Sao Tomé schwimmt auf Öl

Mitte der neunziger Jahre wurde im Golf von Guinea rund um die Inseln Öl gefunden - einige Millionen Barrel. Der westafrikanische Küstenbogen von der Elfenbeinküste bis Angola gilt als reichste Tiefseeförderregion der Erde.

Für die Vereinigten Staaten ist dieses Öl von strategischen Interesse. Washington will seine Abhängigkeit vom arabischen Öl verringern. Aus afrikanischen Ländern beziehen die USA bereits heute rund 16 Prozent. In den nächsten Jahren soll diese Quote bei 25 bis 30 Prozent liegen. Angenehm für die Amerikaner ist der Umstand, dass bis auf Nigeria kein schwarzafrikanischer Staat Mitglied des Erdölkartells OPEC ist. Weltweit führende Ölkonzerne wie Exxon, Mobil und Royal/Dutch Shell streiten bereits um die Förderrechte.

Die USA zeigt Interesse

Seit einigen Jahren bemüht sich die Supermacht USA nun um den westafrikanischen Zwergstaat Sao Tomé und Principe. Im Sommer 2002 weilte der Präsident des Inselreichs Fradique de Menezes in Washington - und wurde sogar von Präsident George W. Bush persöhnlich empfangen. Mittlerweile hat Washington auf der Insel den amerikanischen Radiosender Voice of America instaliert - der Bau einer Militärbasis soll folgen. Sie wäre neben der Basis in Djibuti die einzige amerikanische Einrichtung dieser Art in Schwarzafrika.

Quelle: www.n-tv.de








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