Re: hm - was ist falsch, was richtig & wieviel rechtfertigung bedarf vaterschaft


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von barbara am 18. Juli 2003 14:30:07:

Als Antwort auf: hm geschrieben von Konrad am 16. Juli 2003 02:19:54:

hallo konrad.

sie schreiben:

>11 Kinder in einem Entwicklungsland, dritte Welt ? Ist das vernünftig ? Leben Sie damit nicht etwas vor, was man nicht machen sollte ?

für mich wirft das fragen auf.

zum einen - muss man sich dafür rechtfertigen, kindern das leben zu schenken?
was ist vernünftig oder unvernünftig? sind kinder unvernunft?
was ist falsch, was richtig und was "sollte man machen" und was nicht?
haben sie kinder?

schon die formulierung "entwicklungsland, dritte welt" ist in meinen augen kritisch zu betrachten.
als entwicklungsland zählt, was wirtschaftlich nicht stark ist.

blicken wir nach europa. die städte und länder, der bund und die regierung geben geld aus für dinge, die sie nicht mehr haben. wirtschaftskrise?? nie gehört.
die spatzen pfeifen es von den dächern, jeder spürt den umbruch, das portemonnaie ist leer - doch herr schröder und die konsorten des panoptikums denken nicht im ansatz über vernünftige! veränderungen nach.
stehen wir wirtschaftlich so gut da, dass wir noch von entwicklungsländern reden dürfen, moralisch betrachtet??

blicken wir nach amerika. noch schlimmer.

blicken wir die menschen an - am schlimmsten.

die welt heute ist so geartet, dass wertigkeiten und moral, dass anstand und leben im sinne von menschlichem leben - menschlich gleich miteinander - nur noch gefunden wird, wo arg gesucht wird.
die gesellschaft wird oberflächlicher, langsam wachen einige auf.
die umwelt ist hinüber, es ist eine frage der zeit, wie lange sie noch durchhält.
die wirtschaftslage ist so, dass ich nicht mehr von erster, zweiter und dritter welt sprechen mag - letztlich sind wir alle bald in einem boot. endlich. nur merkt es noch keiner.

in welchen ländern darf ein vater ohne schlechtes gewissen und vermeintliche unvernunft elf kinder haben?
wo sollte man so etwas tun "dürfen", wo nicht?
ist europa vernünftig? nein...
amerika?
nein...

das einzig vernünftige, was man tun kann, wenn man kinder zu erziehen hat, ist, es dort zu tun, wo menschlichkeit herrscht. wo freundliches miteinander statt konstruktives gegeneinander die tagesordnung ist.
wo man werte nicht mit ä schreibt und dinge wichtig sind, die wirklich von wichtigkeit sind.
nicht der benz vor der tür oder das subwoofersystem im wohnzimmer. wie banal.
leben ist wichtig.

in den sogenannten entwicklungsländer ist leben leben.
wir sind entwicklungsland, was diese dinge angeht.

ich habe einen sohn. er wächst in deutschland auf, in dieser zeit.
ich habe keine elf kinder, möchte - mit verlaub - auch keine elf kinder haben.
aber: würde ich noch einmal in die verlegenheit kommen, ein kind in die welt setzen, so gäbe es nur einen ort, wo ich wünschte, dass dieses kind gross wird und aufwächst. vielleicht mehrere, aber cabo verde ist der erste ort.
und der afrikanische kontinent, sowie alle nicht-industrialisierten länder wären die weiteren.

es ist ein harsches urteil von unvernunft zu sprechen, wenn man von normalen lebensrythmen ausgeht, wenn man gegen die natur spricht.
und es ist ein harsches und vermessenes urteil zu sagen, es sei "nicht richtig."

was ist falsch daran, leben zu geben? was ist falsch daran zu sagen, wenn die menschen schon noch weiter fortbestehen, ist die einzige möglichkeit, einfluss darauf zu nehmen, dass nicht nur oberflächliche menschenskinder durch die welt rennen, desillusioniert, destruktiv, pisa-geschädigt und kindheitslos aufgewachsen, in dem man es anders macht?

es heisst doch so schön, man solle im kleinen beginnen.
warum also nicht im kleinen die welt verbessern, indem man wenigstens in seinem umkreis wirkt und seine eigenen kinder zu dem erzieht, was eben nicht so anmutet, wie die heutige deutsche jugend, die mit 12 schon nicht mehr weiss, ob sie erwachsen sind oder kind, die mit elf herumlaufen, wie in diversen städtischen vierteln bei nacht angesagt ist, die mit 13 auf festivitäten um mitternacht volltrunken in den rtw geschleppt werden und die letztlich oft genug genauso enden, wie sie angefangen haben.

wie viele eltern schieben ihre kinder ab, wieviele studien besagen, dass familie nicht mehr das ist, was es einst war, dass man nicht mal mehr die zeit hat, einmal am tag gemeinsam zu tisch zu sitzen.
ist das vernünftig?? ist das richtig, hier in deutschland? in europa?
nein.

aus einem furchtbar unwichtigen, unvernünftigen und oftmals unrichtigen entwicklungsland grüsst aus der nähe frankfurts eine entrüstete barbara

gratulation zum baby!!!!!!




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