Re: kleine Hilfsgüter


[ Reisen Cabo Verde ]


Geschrieben von alfred am 11. Juli 2000 12:12:53:

Als Antwort auf: kleine Hilfsgüter geschrieben von Karl-Heinz am 10. Juli 2000 15:52:15:

Lieber Karl-Heinz,

das ist ja wirklich eine Super-Idee von Dir, vielen herzlichen Dank für das Angebot.

Abgesehen davon, daß ich alleine schon einige Leute kenne, die schon Sachen für Cabo Verde haben und schicken wollen (Schulmaterial, Kinderkleidung, Rollstühle....)kann ich Dir sagen, was hier so am meisten gebraucht wird, bzw was wir versuchen, für die Bevölkerung zu beschaffen:

Schulmaterial, darunter auch didaktisches Material für Lehrer (Buntpapier, Dicke Filzstifte, Lineale, Scheren ....)

Kinderkleidung, auch warme, denn in den Bergen ist es sehr kalt und die Bevölkerung ist dort sehr arm.

Für die Krankenstationen: Vitamine, Medikamente (anfragen, ob diese auch tauglich sind), Verbandsmaterial, Einwegspritzen, Tupfer, Nadeln und Garn (steril schon abgepackt in verschiedenen Größen)- praktisch alles, was zum Versorgen von Wunden nötig ist.

Kindergärten: Bastelmaterial, Spielzeug, bunte Kreide

Eigentlich gibt es kaum etwas, was nicht gebraucht wird. Wenn zB jemand einen Computer herumstehen hat, der fürs Internet halbwegs tauglich ist, dann wäre auch der herzlich willkommen, denn ich möchte ein Projekt starten, in dem Lehrer und Schüler mit Ihresgleichen im Ausland in Kontakt stehen. Auch würde ich gerne mit einer Gruppe Schüler eine Homepage basteln und diese dann in mehrere Sprachen übersetzen.

Der traurige Effekt, der jetzt mit dem Tourismus entstanden ist, ist der, daß kaum noch jemand daran denkt, daß wir ein Land der Dritten Welt sind. Von Seiten der "Obrigkeit" möchte man auch die Armut so weit wie möglich vor den Touristen verbergen, damit diese sich nicht im Urlaub davon belästigt fühlen. Ist schlimmm, aber Realität.
Es kommt noch etwas dazu: in den Städten Praia und Mindelo sieht man teure Autos, in den Läden alles was das Herz begehrt, also man fragt sich, wo da die Dritte Welt ist. In diesen Städten sind die Armen auch die "Verwahrlosten". Ein Urlaub auf Sal in Santa Maria läßt gar nicht den Gedanken zu, daß es auch wirklich arme Menschen hier geben könnte. Die Realität ist aber eine ganz andere. In unserer globalisierten und liberalisierten Welt versucht man eben die Augen zu verschließen.

Entschuldigt bitte meine sehr lange Ausführung, aber die Entwicklung meiner neuen Heimat und soziale Gerechtigkeit ist ein großes Anliegen von mir.

mit herzlichen Grüßen


alfred




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