Re: Vorsicht in Mindelo (Betroffener)


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Robert am 20. Februar 2001 19:49:44:

Als Antwort auf: Re: Vorsicht in Mindelo (Betroffener) geschrieben von Susanne am 20. Februar 2001 18:11:43:

>>Tja also eigentlich wollte ich die Sache ja nicht
>>kommentieren, aber nachdem doch einige Beitraege den
>>Ernst der Situation ein wenig zu sehr herunterspielen moechte ich doch daran Erinnern, das zwar auch in Europa und speziell in den "Suedstaaten" solche Dinge passieren.
>>Aber Ihr solltet den prozentualen Anteil nicht vergessen,
>>dann ist die Ereignisshaufigkeit in Mindelo genauso hoch
>>wie in Marseille. Der einzig Unterschied besteht in der
>>aufrichtigen Anteilnahme der Capverdianer, sowie deren
>>herzliche Hilfsbereitschaft.
>>Zum Vorgang selbst, wir sind in der Tat keine Leute,
>>denen man "Zur Schau Tragen von Reichtum" vorwerfen koennte.
>>Auch waren wir mit Einheimischen unterwegs, hat aber alles
>>nichts genuetzt. Zum Tatzeitpunkt waren meine Frau und
>>ich eben alleine. Ausserdem scheint es absolut sicher, das
>>wir schon lange im Vorfeld ausgespaeht wurden.
>>Der Angriff war von unverhohlener brutalitaet gekennzeichnet. Es wurde eindeutig der Tod, oder aber
>>schwerste Verletzungen billigend in kauf genommen.
>>Denn die Steine hatten ein Gewicht v. ca. 3Kg.
>>Wenn dass am Kopf landet, (wonach geziehlt wurde)
>>dann wars' das. Dem Spassvogel der da meinte man solle
>>den Leuten was auf die "Kauleiste" mitgeben, sei gesagt,
>>was meinst du was ich versucht habe. Das Ergebnis
>>war eine Meterlange Eisenkette, mit der nach mir geschlagen
>>wurde. Zwar bin ich nicht ganz unbedarft, und sicher auch
>>kein Spargeltarzan, aber wenn meine Frau nicht einen Riesenradau gemacht haette, so dass die ganze Strasse aufgewacht ist, waeren wir wohl nicht mehr davongekommen. Die waren zu dritt!!
>>Die Unmittelbare Ursache fuer diesen Ueberfall war eindeutig
>>Drogenbeschaffungskriminalitaet, nichts weiter. Keine armen
>>"Hascherl" oder um die Mutterliebe betrogenen Kiddies, oder sonst was verzeiliches.
>>Die zur Schau getragene brutalitaet und Ausfuehrung der
>>Tat zeigt das es sich nicht um Anfaenger handelt, und
>>es ist zu befuerchten, das dass noch schlimmer wird.
>>Zumal gerade fuer teure Drogen ausschliesslich Touris
>>als Opfer in Frage kommen (wer sonst haette den Kohle
>>fuer so einen Dreck?!?!). Da es davon (Touris) aber auch in
>>Mindelo nicht gerade wimmelt, kann man sich sehr wohl
>>ausmahlen, welche Ausmasse da noch auf den Reisenden
>>zukommen.
>>Das soll zwar Niemanden abhalten nach CV zu reisen
>>(mich haelts ja auch nicht ab) aber erheblich gefaehrlicher
>>als in Avignon oder Cuenca (Spanien)ist das schon.
>>Zumal wir beileibe nicht die einzigen waren, die Uberfallen
>>wurden.
>>Mein Rat in Mindelo: Nicht alleine, keine allzu naiven
>>Vertraulichkeiten mit Natives, Alle Wertsachen in der
>>Unterkunft (Safe, das gibts' auch da ueberall)lassen.
>>Keine riskanten Nachtausfluege in die Vorstaedte
>>(hallo Figo, liesst du das auch schoen?!?! hi hi)
>>Immer ein par Escudos in der Hosentasche, mit denen
>>man solch Wilden schnell zufriedenstellen kann.
>>Ausserdem auf keinen Fall den Helden spielen wollen.
>>Ansonsten bleibt noch zu sagen, auf Antao is es eh'
>>schoner, also nichts wie weg aus Midelo...
>>Gruss Robert
>Kannst Du - zum besseren Verständnis sicher nicht nur von mir - genauer beschreiben, wann, wo und wie sich das ereignet hat? Würdest Du nach Deinen Erfahrungen also von Mindelo abraten, besonders wenn man alleine oder zu zweit, auf jeden Fall nicht in einer Gruppe unterwegs ist? Nach Mindelo geht man doch primär wegen des Nachtlebens, der Konzerte in den Clubs und dann ist man ja zwangsläufig in der leeren Innenstadt nachts unterwegs. Sollte man diesen Aspekt von CV lieber ausklammern - fehlt einem dann nicht etwas?


Die Sache hat sich auf den letzten 300 Metern zum Hotel
Sodade auf der breiten, aber leider relatv spärlich beleuchteten Straße um 1 Uhr Morgens ereignet. Nun persönlich fand ich das Nachtleben Mindelos nicht unbedingt
unverzichtbar, aber wie ich schon sagte, mein Fehler war,
das ich im ersten Moment einfach nicht daran dachte den
Spinnern ein par Escudos vor die Füße zu werfen. Ich war
schließlich einfach wütend.
Ich denke wenn du bereit bist einfach ein bisschen Geld
loszuwerden, dann sind die Folgen eines Überfalls
unbedeutend. Die ungeheurliche Bösartigkeit mit der wir
konfrontiert wurden resultierte sicherlich aus dem Gemisch
Drogenentzug und Entäuschung darüber von uns kein Geld
zu bekommen.
Was noch erwähnt werden sollte, unser erster Impuls war
sofort wegzulaufen, was dann durch meine Verletzung verzögert und schließlich unmöglich wurde. Die hatten uns
beinahe eingekreist.
Im letzten Moment bin ich dann eben auf den nächstbesten
losgegangen, gleichzeitig hat Gabi halt dann Radau
gemacht, was wesentlich wirkungsvoller war als alles andere.
Abschließend würde ich heute sagen besser ist es eine
Distanz von 20m zu halten, und so schnell wie möglich
Geld locker machen. Das ist in jedem Fall die beste
Methode im Falle eines Falles ohne Lebensgefahr davon zu kommen.
Mindelo wegen des Überfalls zu meiden wäre wiedereinmal
der Gewalt das Feld zu überlassen, das kanns auch nicht
sein. Aber ich sag´ mal absolutes Misstrauen schadet
in dieser Stadt sicher keinem.
An eurer Stelle wäre ich auch an diesem Strand von Vincente
etwas vorsichtig, da hatten wir am Tag ein etwas seltsames
Erlebnis, was aber durch eben besagtes Misstrauen sehr
leicht abgebogen werden konnte.
Zum Abschluss noch eines, diese Sache trifft in erster
Linie auf Mindelo zu, auf keinen Fall möchte ich den
Eindruck einer generellen Gefährdung auf CV erwecken.

bis denn

Robert






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