Re: der optimist


Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln


Geschrieben von Gerd Jendro am 19. August 2008 19:58:38:

Als Antwort auf: der optimist geschrieben von alfred am 18. Mai 2008 15:52:12:


...boah, is ja krass, wie kann das denn passieren? zu wenige Alkies bei Euch unterwegs-oder? Aber bei Euch gefiels mir toll! Und mit meiner neuen Flamme komme ich gerne wieder!
Gerd

Sagt einer: "schlimmer kanns nicht mehr kommen!" Meint der Optimist: "doch, doch, sei beruhigt, alles ist möglich." - er hatte recht, es kam noch schlimmer.
Am Donnerstag brach auf der Terrasse im Curral, wo wir ca 14 Tonnen Schnaps lagern, ein Feuer aus. Fernand war gerade dabei, die Bedachung zu bauen, ich tankte unseren Generator auf, als ein Schnapscontainer explodierte. Fernando brannte wie ein Fackel, konnte aber relativ schnell gelöscht und ins Krankenhaus gebracht werden. Er erlitt Verbrennungen ersten und zweiten Grades auf einer Körperfläche von über 70%, Cristalino, der mit mir zusammen das Feuer löschte, hat Verbrennungen am rechten Arm und an der rechten Körperseite, befindet sich auch im Krankenhaus. Ich selber, naja, hab weniger Bart und Haare und halt überall verbrannt, aber das wächst alles wieder zusammen, ist ja nicht das erste Mal bei mir so.
Jedenfalls läuft der Generator wieder, die EDV ist auch wieder installiert, öffentliches Stromnetz funktioniert noch immer nicht, den Platten an meinem Motorrad werde ich auch flicken ...... bin nur langsam beim Schreiben, weil ich meine rechte Hand und Arm fest bandajiert habe, damit ich meinen Nedjah mit seinem Motorrad im Krankenhaus besuchen kann.
Ein großes Danke an Christine, sie hat in dieser Situation klaren Kopf bewahrt und an meiner Seite gekämpft. Aber auch Nhuk, Thomas und Carmo haben bewiesen, daß sie wirklich reichlich Logik, Mut und klaren Kopf haben. Immerhin standen auf der Terasse die 14 t hochprozentiger Schnaps und unten im Hof an die 400 kg Butangas. Hätten wir und danach innerhalb kürzester Zeit zwei Polizisten nicht gegen den Brand gekämpft, hätte es einen kleinen Atomblitz gegeben. Die Feuerwehr kam auch, allerdings recht spät, denn die Fahrer waren für den Wahlkampf freigestellt und trugen die Autoschlüssel in ihrer Tasche.
Wie gesagt, der Betrieb läuft wieder. Auch habe ich endlich mal meinen Curandeiro besucht, der die "schwarze Magie" abwenden wird, die uns offensichtlich an den Hals geschickt wurde. Fällt mir noch immer schwer daran zu glauben, muß mich aber immer wieder davon überzeugen lassen, daß es Dinge gibt, die wir nicht begreifen.
ganz, ganz viele Grüße und "a luta continua"

alfred




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