antwort für alfred


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von JoKa am 13. April 2001 14:24:58:

Als Antwort auf: antwort für BS geschrieben von alfred am 12. April 2001 18:34:00:

hallo alfred,
du leidest aber manchmal auch an völliger selbstüberschätzung. keine frage, du hast die über jahre in cv behauptet, dazu gehört sicher einiges und ist bestimmt nicht immer einfach gewesen. mittlerweile bist du sowas wie ein reicher capverdianer mit noch nem tatsch europäischem denken. sicher auch, gespräche mit dir waren immer interessant, leugne ich nicht. du hast eine ziemliche bildung aber auch allgemeinbildung und teilweise interessante sichtweisen.
mit selbstüberschätzung meine ich nur, dass deine worte sozusagen gesetz sind und du in deiner meinung fast nie nachgibst. du hast eine sichtweise und die ist unumstößlich.
dem ist einfach so.
wenn du dich erinnerst, ich hatte dich damals mehrmals darauf angesprochen wann wir uns zusammensetzen und mal alles besprechen. du hast mich damals vertröstet, zu viel zu tun, nach ostern, muß zuviele buchungen machen, will erstmal meine bilanz auf den tisch legen. so war das alfred, nicht anders. ich wartete auf irgendeine regung von dir, wochenlang. das einzige was passierte, wir durften mit deinem angestellten creol lernen. ein paar worte kann ich noch. ich habe mich fast darum geschlagen den einen tag deine buchungen bei der tacv abzuholen, endlich mal raus aus deinem schatten und alleine was machen. das war nur ne kleinigkeit, aber endlich konnte ich mal was sinniges machen. und dann halt noch nach deinem auto fragen, wegen entrostung, du weißt schon. das war für mich ein highlight der tage.
ich habe einen großen fehler gemacht, und der war, ich hätte dich zur seite nehmen sollen, und sagen: lieber alfred so wie im augenblick geht es mir mehr als scheiße, ich komme nicht zurecht mit der situation, weil ich anfangs ein wenig hilfe brauche. alleine packe ich es nicht, denn ich weiß nichts vom land, nichts von den leuten, kannste mir da mal ein wenig was erklären. nein, ich habe aus frust beim grogabfüllen selber mal genippt, dann mal etwas mehr und irgendwann habe ich dann die "burg" verlassen und mich betrunken. falsch ist jedoch, dass du in meiner anwesenheit nichts getrunken hast, das stimmt nicht. als freunde dawaren, urlauber hast du immer kräftig mit getrunken. ich nicht ! außerdem haben wir uns wöchentlich zusammen ein bier gegönnt, wenn du dich erinnerst.
und, das mit dem kochen, du wolltest es doch unbedingt so. judith oder ich hätten gerne mal gekocht, aber das war dein reich. da einzudringen war unmöglich. und, alfred, erinnerst du dich wer meistens die frühstücksbrötchen geholt hat, joachim war das, also nichts bis mittag schlafen.
der computer, das einzige wo ich mich in jedem land mit auskenne, war heilig, da durfte keiner ran. christine durfte es auch in ihrer anfangszeit bei dir, aber wir beide waren wohl zu blöd um mit nem compi umzugehen.
du hast einen mitarbeiter gesucht, aber mich behandelt wie einen aushilfsarbeiter. mann, ich konnte die sprache noch nicht mal, war es da zuviel verlangt ein wenig rat und tat zu geben. und nachdem ich raus war aus deiner festung, hätteste dir da einen abgebrochen mal rüberzukommen, das waren keine hundert meter und mal zu sagen, joachim, wir müssen mal reden. aber dazu warst du dir zu schade, ich hatte nicht mehr die lust vor deinem containerfenster zu stehen und mit dir zu reden während du emails schreibst. außerdem war mir zu dem zeitpunkt schon klar, ich kann das ganze vergessen. dennoch wollte ich nicht aufgeben, ich hatte mir schon möbel bestellt, telefon bestellt und mich informiert, wie ich geld verdienen kann.
gut, dann kam der hammer für mich, judith wollte zurück nach deutschland. damit wurde ich erstmal noch sauerer und verbissener. ich schaute mir eine zuckerrohrfarm an, die zum verkauf stand. ich hatte eigentlich nur noch den willen es euch zu zeigen. der alkohol hinderte mich viel daran. das anwesen war nicht zu bezahlen, ich hätte jedenfalls nicht gewußt wie ich es finanzieren soll. wäre nur mit hilfe von außen gegangen. dann habe ich aufgegeben und mir ein paar nette tage mit den leuten gemacht, die ich in der zwischenzeit kennengelernt habe.
naja, dann ging es darum was tun ? judith wollte nach hause, sollte ich es alleine weiter versuchen ? ich war tage im zweifel, wußte nicht mehr was ich wollte.
also habe ich alles was ich bis dahin erworben hatte verschenkt und bin zurück nach deutschland.
war übrigens ne scheißbuchung, sah ich als rache von dir. ich, als starker raucher in einem nichtraucherflugzeug. das war jetzt spaß, aber der rückflug war echt mist. nicht von der buchung her, sondern von den gefühlen.
so, damit beende ich dieses thema endgültig. diesmal wirklich endgültig.
mein rat an alle:
auswandern ist kein spaß, vergeßt alles was ihr bisher gehört habt. überlegt nicht einmal sondern tausendmal, bedenkt vor allen dingen, ihr müßt von irgendwas leben im fremden land. fahrt zehmal vorher hin und klärt wirklich im vorfeld wo und wie ihr an eueren verdienst kommt.
und bedenkt, ihr seid fremde in einem fremden land, in einer fremden kultur. alles ist anders als in europa !
von alleine passiert da nichts, außer das ihr elendig krepiert.
gruß joachim
p.s.: alfred, du brauchst nicht mehr zu antworten, ich werde mich hiermit von dem board verabschieden.
aber ich konnte nicht alles so stehen lassen wie du es schilderst, weil es teilweise einfach nicht der wahrheit entspricht.




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