Re: traurig aber wahr
[ Reisen Cabo Verde - kapverdische Inseln ] Geschrieben von Stefan am 15. August 2000 16:03:55:
Als Antwort auf: traurig aber wahr geschrieben von alfred am 15. August 2000 13:47:41:
Lieber Alfred,
danke für Deine netten Zeilen.
Hoffe, dass eines Tages alle deutsch/kapverdischen Liebespaare aus den Steinen Treppen bauen können.
Herzliche Grüsse
Stefan>Lieber Stefan,
>das ist leider so. Aber das ist ja auch so bei der Globalisierung: jedes Unternehmen kann hingehen wo es will, der Arbeitnehmer nicht. Gerechtigkeit darfst Du da nicht suchen.
>Aber ein Fall aus der Praxis:
>Es haben sich ein Europäer und eine Caboverdeanerin in einander verliebt und dann hier sogar geheiratet. Damit dachte man, gäbe es keine Probleme mit einer Reise nach Deutschland. Leider falsch gedacht: die Ehe mußte erst in Deutschland anerkannt werden und dann hat es noch immer über drei Monate gedauert, bis ein Visum erteilt wurde.
>Aber es gibt noch eine Möglichkeit:
>Wenn jemand aus Cabo Verde in Deutschland z.B. deutsch lernen möchte, dann kann ihn/sie eine Familie einladen. Es muß dann aber voll für diesen Besucher gesorgt werden und es muß nachweisbar eine Sprachschule besucht werden. Allerdings muß der/diejenige nach Ende des Kurse wieder raus aus Deutschland - das ist rigoros und gnadenlos.
>Wir selber haben einen jungen Lehrer in den Ferien als Führer beschäftigt, der ein Jahr lang nach Deutschland gehen möchte. Wir sind auf der Suche nach einer Gastfamilie, er würde dort auch im Haus, Büro oder sonstwo mitarbeiten und am Abend die Schule besuchen. Er will sicher nicht in Deutschland bleiben, nur sein Wissen erweitern. Wir hoffen, eine Gastfamilie für ihn zu finden.
>Leider ist es halt schwer zu unterscheiden, wer wirklich "Wirtschaftsflüchtling" ist und wer nicht. Schlimm ist es für mich, daß die Ehrlichen, die wirklich nicht im Sinn haben, Touristenvisa zu mißbrauchen, dafür bezahlen. Bei Gericht heißt es: im Zweifelsfall für den Angeklagten. Bei den Visas: machen wir für alle dicht, dann kann keiner durchschlüpfen - leider.
>Wenn ich Dir helfen kann, Dein Problem zu lösen, dann werde ich das sicher tun. Was gibt es denn Schöneres als die Harmonie in der Liebe?
>Ich wünsche Dir viel Glück, der Weg ist oft steinig, aber mit den Steinen kann man auch Treppen bauen.
>
>ganz herzliche Grüße
>
>alfred
>
>>Hallo, liebe CV-Freunde,
>>wenn Deutsche in den Urlaub fahren, kann es vorkommen, dass sie sich in jemanden verlieben, der aus dem Urlaubsland kommt (dass geht wohl auch anderen Völkern so). Ich kenne inzwischen einige Deutsche, die sich in Kapverdeaner verliebt haben und nun ihren Partner nach Deutschland einladen wollten. Für ein Urlaubsvisum (drei Monate) ist z.Zt. im Rahmen des Schengener Abkommens die Französische Botschaft in der Hauptstadt Praia zuständig. Diese lehnt jedoch immer häufiger ohne Angabe von Gründen Visaanträge ab, obwohl die formalen Voraussetzungen erfüllt waren:
>>- Einladung des Deutschen mit Nachweis des Einkommens und einer Wohnung und der Erklärung, dass man alle entstehenden Kosten für den Eingeladenen übernimmt
>>- Bestätigung des Abschlusses einer Krankenversicherung
>>- Hin- und Rückflugticket
>>Ich finde es schon menschenunwürdig, dass ein Kapverdeaner nicht seinen Partner in D besuchen darf, obwohl dem deutschen Staat keine Kosten entstehen. Es wird von vornherein unterstellt, dass es sich um Wirtschafts-flüchtlinge handelt. Meines Wissens nach kann man nicht einmal Einspruch erheben.
>>Der Kapverdeaner kann dann den nächsten Antrag frühestens sechs Monate nach der Ablehnung stellen.
>>Wissen wir Europäer eigentlich, wie gut wir es haben? Wir können mit unseren Pässen in fast alle der 192 Staaten ohne Probleme reisen.
>>Gruss aus Fogo
>>Stefan