Re: Nachdenken? - Stefan D.


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Stefan D. am 13. August 2001 18:00:27:

Als Antwort auf: Re: Nachdenken? - Stefan D. geschrieben von Stefan am 13. August 2001 00:08:15:

Hallo Stefan,

habe auch erst heute wieder die Gelegenheit ins Netz zu gehen.

>Das Thema Neokolionalismus ist aber für die meisten Menschen doch eher uninteressant. Viele Deutsche wissen nicht mal, welche Kolonien Deutschland in Afrika hatte, geschweige denn, was man unter Neokolonialismus versteht.

Aufgrund der doch nur kurzen Geschichte deutscher Kolonien (heute die Länder Togo, Kamerun, Burundi, Ruanda, Tansania ohne Sansibar, Namibia, der Norden von Papua-Neuguinea und ein paar Pazifik-Inseln wie Nauru) ist der Kolonismus für Deutschland auch nicht so prägend wie für andere europäische Staaten.
Neokolonismus (unter dem Begriff "Globalisierung") geht uns aber alle an, und ich halte es auch für eine Verpflichtung wirtschaftlich starker Länder, sich auch um die ärmeren Länder zu kümmern - in Form von Entwicklungshilfe oder noch besser: in Form von günstigeren Rahmenbedingungen.

>Ich verstehe auch ein bißchen, wenn sich die Menschen eher um die eigenen Probleme kümmern als um die Probleme in der Dritten Welt.
>Den SPIEGEL-Artikel über die deutsche Entwicklungspolitik habe ich auch gelesen. Wie Du weißt, habe ich grün vor allem deswegen gewählt, weil ich eine Änderung in der Entwicklungspolitik wollte. Es ist schon traurig, wenn auch eine rot-/grüne Regierung die Gelder für die armen Länder zusammen streicht.

Habe ich mir gedacht, dass Du diesen Artikel nicht überliest. Die Enttäuschung über rot/grüne Entwicklungspolitik teile ich mit dir, und das wo ich doch bei dieser sympathischen Ministerin im BMZ die größten Hoffnungen hatte.
Ich denke, dass es wirklich daran liegt, dass den Menschen die Innenpoltik wesentlich wichtiger ist, als die Dritte Welt. Wenn man Leuten einen Satz wie etwa "Wir geben zu viel nach Afrika und deshalb geht´s uns soo schlecht" vorlegen würde, glaube ich, dass so einig unterschreiben würden.

>Ja, selbst in einer Demokratie sind die meisten Menschen nicht frei, da sie ihr Leben danach ausrichten, was gerade in, modern oder ??? ist.

Ja, mit der Gesellschaft, in der man lebt, arrangiert man sich. Eine perfekte Gesellschaft wird es nie geben, und so versucht jeder seinen Weg in dieser vorhandenen Gesellschaft zu gehen so weit dies möglich ist, und das ist bis zu einem gewissen Punkt auch völlig legitim.


Grüße nach NRW
Stefan D.





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