Re: zu Weltgeschehen, dirk- alfred..


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Geschrieben von barbara am 14. September 2001 23:17:59:

Als Antwort auf: Re: zu Weltgeschehen geschrieben von alfred am 12. September 2001 14:26:50:

ich glaube nicht, lieber dirk, dass deine reaktion mit "länger brauchen" oder "behütet" sein oder derartigem zu tun hat. die erste reaktion ist erschütterung, verzweiflung, dann spielt der kopf die situation mit möglichkeiten der reaktion durch...
das geht von ratlosigkeit bis hin zu beschützertum, von verwegenheit bis hin zur machtlosikeit...
ich glaube, alfred hat recht.
als die nachrichten in boavista über den weltempfänger liefen, waren die reaktionen unterschiedlich und es zeigt, was dem menschen eigentlich näher ist...
wer dachte als erstes an die opfer? wer dachte als nächstes daran, wen es trifft? wer dachte daran, was für folgen kommen?
und um was fürchten wir..???
fürchten wir uns vor einem krieg in afghanistan? der rache der amis? oder vielmehr davor, dass diese geschehen wieder einmal alles relativeren??
das so sichere, so starke, so machtvolle amerika, wo unter den augen von polizei, cia, fbi das angegriffen wird, was mit am meisten geschützt wird, ein wahrzeichen...?
fühlen wir mit den opfern oder ist es nicht vielmehr auch noch der gedanke, dass das, was in den usa geschah, ausgerechnet in diesem hochgelobten staate, hier in deutschland, in europa überhaupt, so sehr viel eher geschehen kann???
ich denke, es ist wie bei krankheits-oder todesfällen... der kettenraucher verdrängt den krebs, bis das geschwür in seiner nächsten nähe ist...
und alles, was UNS ALLE relativiert, unsere eigene machtlosigkeit deutlich macht und uns in frage stellt, kann uns zum fürchten bringen.
mir wurde auf dem rückflug die NAGELSCHERE abgenommen... eine kleine, sehr kleine schere, mit der ich nichtmal suizid begehen könnte, vielleicht gerade ein auge amputieren könnte...
die lufthansa denkt darüber nach, in der business-class keine metallenen steakmesser mehr auszuteilen...
beides auch ein zeichen der machtlosigkeit, wenn man es genau nimmt...

ich denke, es ist in diesem falle einfach die mischung aus diesen dingen. die gefühle mit den opfern, das mitleiden, das erschüttert-sein, gepaart mit dem zwang sich vor augen führen zu müssen, was die realität zeigt.

>Ich denke, der Schock ist deshalb so groß, weil viel Angst und Ratlosigkeit damit verbunden ist. Angst und Ratlosigkeit machen aggressiv, wenn diese Aggression aber nicht ausgelebt werden kann, dann depressiv. Ich hoffe, daß die Politiker klüger sind, als ich von ihnen annehme.

genau das... die ratlosigkeit, die hilflosigkeit, die dadurch demonstriert wird bringt von aggression bis hin zum ohnmachtsgefühl alles mit sich...
und was die politiker betrifft... der mensch lebt manchmal von der hoffnung...

liebe grüsse, barbara






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