Re: cogito - ergo sum!


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von barbara am 18. Februar 2003 22:14:07:

Als Antwort auf: bitte nachdenken geschrieben von KlausW am 18. Februar 2003 18:30:48:

sehr geehrter herr dr. weigelt.

ich stimme zu...
so ein forum ist dazu da, sich über verschiedene dinge zu unterhalten.
höflichkeit ist dabei eine form, die gewahrt werden sollte.
unhöflich ist es, jemanden persönlich anzugreifen.

dies ist mit keinem worte geschehen, bevor das wort "ungezogen" im zusammenhang mit bevarian und mir fiel...
auch die befehlsform "nimm zur kenntnis" behagt mir nicht, erinnert sie mich doch an längst vergangene schulzeiten und rohrstockbedrohung - das wird auch dadurch nicht gemindert, dass sie eine andere generation sind als ich.

somit bemühe ich mich, diese umgangsform zu ignorieren, nehme brav zur kenntnis - denke, bin und äussere mich nur, da es mir um die sache geht, um boavista.
dies bitte!! ich meinerseits zur kenntnis zu nehmen.

was sandra betrifft, so gebe ich ihnen recht.
was unsere meinungen betrifft, ebenfalls.
was die toleranzgrenzen betrifft ohne weiteres auch.

doch - wer urteile ablehnt, sollte selbst nicht urteilen!

so ist das urteil, meine meinung sei verbissen nicht weniger verwegen,
als mein urteil, der gast des marine clubs sei in der regel europäisch dekadent.

sie waren drei mal im marine club.
das freut mich unwahrscheinlich für sie, zumal sie sich dort wohlzufühlen scheinen.
für sie ist der marine club eine empfehlung wert.
für mich nicht.
ich war einige male mehr auf boavista und kenne den marine club nur von aussen, aber dafür den blick hinter die vermeintlich "hübsche in die umgebung integrierte fassade".

so haben sie das recht, die empfehlung zu äussern,
ich hingegen das recht, diese anlage zu kritisieren.

bin ich deshalb - patent- und titellos vermessen??
so ist es falsch, neben ihrer meinung die positiv ist, die meine zu nennen, die negativ ist?

ich nehme bedauernd zur kenntnis, dass sie meine meinungen nicht teilen.
wesentlich bedauernder noch ihre bemerkenswerte fehleinschätzung, ich wisse selbst, dass es in anlehnung an meine vorstellungen
nur nicht lebbare humane theorien gibt.
die praxis ist das eine.
der glaube das andere.
"es irrt der mensch, so lang er strebt... der gute mensch in seinem dunklen drange, ist sich des rechten weges stets bewusst" heisst es - und warum dann nicht in seinem dunklen drange täglich die hoffnung erlauben, es könne sich vielleicht doch was ändern? trotz aller praktizierten irrwege?
oder lieber anpassend die schulter zucken - es ändert ja doch nichts?

nicht, wenn man resigniert sagt, die theorie ist nicht lebbar.
bewegung ist, wenn man sich nicht dem stillstand hingibt, werter herr weigelt.

was ich will, so fragen sie so höflich. nun, ich denke nicht, dass es sie interessiert. und ich denke auch, das würde den rahmen dieses forums sprengen.
augenscheinlich aber will ich etwas anderes als sie.

touristen weg von cabo verde kann ich schwerlich sagen und meine höflichkeit und eingeschränktheit verbietet mir das urteil, welche menschen so positive eigenschaften haben, dass sie nach cabo verde reisen dürften.

sicher würde ich begrüssen, wenn der dekadente tourist, der sich letztlich nicht für die einheimischen, sondern vielmehr für die temperaturen des wassers interessiert andere gefilde aufsucht.
sicher würde ich ebenso begrüssen, wenn der hormongesteuerte italiener seine anlage auf gran canaria aufgeschlagen hätte, statt auf boavista.
ändern kann ich es nicht.
könnte ich es, täte ich es auch.

das einzige, was ich kann, ist jenen, die mich nach cabo verde fragen, zu entlocken, was sie suchen, was sie wollen und sie gegebenenfalls auf andere archipel dieser welt zu verweisen - ob sie danach handeln, ist ihre eigene entscheidung.

das andere was ich tun kann, ist zu sagen, dass der besitzer des marine clubs in deutschland anzeigen wegen akuter pädophilie bekommen würde.
ob man das danach gutheisst oder nicht, sei jedem selbst überlassen.

auch dass ich rassismus kritisch betrachte, insbesondere als gast in einem lande, wo man eben selbst ausländer ist, kann ich erwähnen.

die welt verändere ich damit nicht.
vielleicht aber bewahre ich einen menschen davor, sich täuschen zu lassen, einen eindruck zu bekommen, der fassade ist.
vielleicht rege ich jemanden dazu an, sich zu bewegen oder den blick auf die menschen von cabo verde zu werfen, anstatt in den pool der italienischen anlage.
vielleicht. dann hat es sich gelohnt, mir wortgefechte mit ihnen anzutun.
vielleicht auch nicht.
aber ich habe es dann zumindest versucht.

für ihre "halben auswanderungspläne" wünsche ich ihnen viel erfolg und viel glück - und ich wünsche ihnen ebenso, dass sie im laufe der zeit ihre "völlig unzureichenden kenntnisse" hinsichtlich der menschen dort erweitern können, dass sie die sprache ausserhalb abendlicher marine-kurse erlernen und dass sie die menschen kennenlernen können. so, wie sie sind, hinter den anlagen-mauern.
alles gute,
herzlichst,
barbara schuhrk






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