Vorsicht in Mindelo (Betroffener)


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von Robert am 20. Februar 2001 12:16:53:

Tja also eigentlich wollte ich die Sache ja nicht
kommentieren, aber nachdem doch einige Beitraege den
Ernst der Situation ein wenig zu sehr herunterspielen moechte ich doch daran Erinnern, das zwar auch in Europa und speziell in den "Suedstaaten" solche Dinge passieren.
Aber Ihr solltet den prozentualen Anteil nicht vergessen,
dann ist die Ereignisshaufigkeit in Mindelo genauso hoch
wie in Marseille. Der einzig Unterschied besteht in der
aufrichtigen Anteilnahme der Capverdianer, sowie deren
herzliche Hilfsbereitschaft.
Zum Vorgang selbst, wir sind in der Tat keine Leute,
denen man "Zur Schau Tragen von Reichtum" vorwerfen koennte.
Auch waren wir mit Einheimischen unterwegs, hat aber alles
nichts genuetzt. Zum Tatzeitpunkt waren meine Frau und
ich eben alleine. Ausserdem scheint es absolut sicher, das
wir schon lange im Vorfeld ausgespaeht wurden.
Der Angriff war von unverhohlener brutalitaet gekennzeichnet. Es wurde eindeutig der Tod, oder aber
schwerste Verletzungen billigend in kauf genommen.
Denn die Steine hatten ein Gewicht v. ca. 3Kg.
Wenn dass am Kopf landet, (wonach geziehlt wurde)
dann wars' das. Dem Spassvogel der da meinte man solle
den Leuten was auf die "Kauleiste" mitgeben, sei gesagt,
was meinst du was ich versucht habe. Das Ergebnis
war eine Meterlange Eisenkette, mit der nach mir geschlagen
wurde. Zwar bin ich nicht ganz unbedarft, und sicher auch
kein Spargeltarzan, aber wenn meine Frau nicht einen Riesenradau gemacht haette, so dass die ganze Strasse aufgewacht ist, waeren wir wohl nicht mehr davongekommen. Die waren zu dritt!!
Die Unmittelbare Ursache fuer diesen Ueberfall war eindeutig
Drogenbeschaffungskriminalitaet, nichts weiter. Keine armen
"Hascherl" oder um die Mutterliebe betrogenen Kiddies, oder sonst was verzeiliches.
Die zur Schau getragene brutalitaet und Ausfuehrung der
Tat zeigt das es sich nicht um Anfaenger handelt, und
es ist zu befuerchten, das dass noch schlimmer wird.
Zumal gerade fuer teure Drogen ausschliesslich Touris
als Opfer in Frage kommen (wer sonst haette den Kohle
fuer so einen Dreck?!?!). Da es davon (Touris) aber auch in
Mindelo nicht gerade wimmelt, kann man sich sehr wohl
ausmahlen, welche Ausmasse da noch auf den Reisenden
zukommen.
Das soll zwar Niemanden abhalten nach CV zu reisen
(mich haelts ja auch nicht ab) aber erheblich gefaehrlicher
als in Avignon oder Cuenca (Spanien)ist das schon.
Zumal wir beileibe nicht die einzigen waren, die Uberfallen
wurden.
Mein Rat in Mindelo: Nicht alleine, keine allzu naiven
Vertraulichkeiten mit Natives, Alle Wertsachen in der
Unterkunft (Safe, das gibts' auch da ueberall)lassen.
Keine riskanten Nachtausfluege in die Vorstaedte
(hallo Figo, liesst du das auch schoen?!?! hi hi)
Immer ein par Escudos in der Hosentasche, mit denen
man solch Wilden schnell zufriedenstellen kann.
Ausserdem auf keinen Fall den Helden spielen wollen.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, auf Antao is es eh'
schoner, also nichts wie weg aus Midelo...

Gruss Robert






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