Re: Zum Thema


[ Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln ]


Geschrieben von barbara am 21. Juni 2002 11:45:38:

Als Antwort auf: Re: Zum Thema geschrieben von Dirk am 21. Juni 2002 10:16:32:

hallo dirk.
wollte dir kurze zustimmung geben: der eine lernt der andere nicht - wäre vielleicht interessant zu wissen, was sa-mie-sa dazu sagt...;-)
immerhin hat florian sie ja sogar eingeladen, ihn und seine familie nach santiago zu begleiten...
ich denke, das mit der toleranz dürften wir alle noch etwas üben, der eine mehr, der andere weniger - meist genau die, die so bereits schon so herrlich hoch über den dingen schweben...
anmerkung noch: ich sprach mit leuten, die mir sagten, sie würden nie ins theater gehen..- und nach einem halben jahr in namibia, südafrika und botswana sehnten sie sich nach theater... in kapstadt einmal ins kino gegangen zu sein, nachdem sie ein halbes jahr durch den busch fuhren, mit den motorrädern, sei wie das himmelreich auf erden gewesen - und gerade im "busch", nach der tour im kongo, sei es das grösste gewesen, einen schluck milch zu bekommen, am nächstgrösseren ort einen riegel schokolade...
meine freundin, die normal keine nutella und dergleichen isst, hat sich ein glas mit dem löffel reingezogen, als sie in südafrika ankam - und sie ist wahrlich nicht westlich orientiert und hat weder grosse ansprüche noch den hang zu dekadenz - sondern eher eine bescheidenheit, die den verzicht nicht mal verzicht sein lässt, gehabt.
ein freund, der kommunikation und kultur schätzt, hat eben diesen austausch, auch den politischen, vermisst.
es ist die frage, was man braucht, was man nicht braucht und ab wann der verzicht verzicht bedeutet oder einfach ein "gibt's hier halt nicht" wird, ohne dass es bemerkt wird vielleicht, ohne dass es auffällt, oder eben so, dass es mit einer gewissen gleichgültigkeit auffällt.
alfred lebt ohne kühlschrank und wc - können wir das? kannst du, florian, der du all diese gedanken so gar nicht mehr nötig hast, dir das vorstellen?
wer so weit ist, denke ich, der kann überall glücklich sein, der braucht weder die tägliche tagesschau, noch vermisst er die geistreiche bärbel schäfer im nachmittags-talk. wer so weit ist, hat das glück in sich gefunden und macht es weder an materiellem fest, noch an infrastruktur und sonstwas - aber auch derjenige, siehe meine freundin, die ein jahr lang so gelebt hat, vermisst eines tages eben doch das kino, die tafel schokolade oder ein warmes bad voller schaum.
sich darüber gedanken zu machen, halte ich weder für übergenial noch für überfluessig, sich darüber zu unterhalten halte ich weder für gescheit noch für dumm - sondern einfach für sinnvoll.

viele liebe gruesse,
barbara

>hallo Florian,
>auch wenn du als mit-allen-Wassern-gewaschener und mit völlig klarem Blick deinen Entschluß auszuwandern erlangt hast, ohne dabei über deutschsprachiges TV oder andere ach so überflüssige Dinge der westlichen Welt nachzudenken, so muß daß nicht auf jeden zutreffen, der den Drang verspürt, Deutschland zu verlassen. Vielleicht gibt es darunter auch Menschen, die zwar nicht ihre täglich, deutschmoderierte Talkshow brauchen, aber vielleicht dann doch nicht so losgelöst von Deutschland oder Europa sind oder sein wollen, um sich ein Leben ganz ohne Austausch, Medien oder anderer Kommunkation mit der Welt, aus der sie stammen, vorstellen zu können. Und vielleicht kommen solche "gescheiten" Anregungen sogar von Menschen, die genau diese Erfahrungen gemacht haben ... und die Dir somit die Ausführung des Auswanderns voraushaben.
>"Sammie" oder "Misa" hat es gezeigt, wie intolerant und arrogant wir zum Teil agieren ... manche haben gelernt ... manche nicht!
>Gruß
>Dirk





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